Projekte Fastenaktion 2022
Fastenzeit - Zeit der Solidarität mit Notleidenden

Der Pfarreirat hat sich dieses Jahr wieder für die Unterstützung unserer langjährigen und bekannten Projekte, die Primary School der Emmaus-Freunde in Uganda und das Hilfswerk una terra – una familia, entschieden. Die Situation rund um Corona hat die Ärmsten der Armen ganz besonders getroffen. Sie sind mehr denn je auf Hilfe angewiesen. Speziell in dieser Zeit, in der unser Fokus in der Ukraine liegt, dürfen wir sie nicht vergessen. Bei beiden Hilfswerken kommt jeder Franken, der gespendet wird, den Notleidenden zugute.

Primary School der Emmaus-Freunde in Uganda

Mitte März 2020 ist das ganze Land in den Lockdown versetzt worden. Alle Schüler mussten nach Hause und die Lehrer sind in ihre Heimatdörfer gereist und erst Ende 2021 teilweise in die Schulen zurückgekehrt. Der Lockdown dauerte 21 Monate. In dieser Zeit erhielten die Angestellten keinen Lohn. Fast schlimmer als die Pandemie war der Hunger. Weil alle Märkte geschlossen waren, musste die Bevölkerung aus dem wenigen Ertrag des eigenen Gartens überleben. Viele sind den Hungertod gestorben. Das Schulgeld musste für Lebensmittel verwendet werden, denn die Ernten der letzten zwei Jahre waren witterungsbedingt sehr schlecht. Seit dem 10. Januar 2022 wurde der Schulbetrieb etappenweise wieder aufgenommen. Die Eltern können das Schulgeld allerdings nur in Raten bezahlen. Eine regierungsseitige Hilfe gibt es nicht: viele Privatschulen konnten deshalb den Betrieb nicht wieder aufnehmen. Nebst dringenden Finanzen für Nahrungsmittel und Schulgeld ist vor allem die Fertigstellung des Wohnheims wichtig. Vom 3-stöckigen Gebäude ist erst das Erdgeschoss fertiggestellt und in Betrieb genommen. Nach der langen Corona-Pause sind die Handwerker jetzt mit dem Bau der 2. Etage beschäftigt. Die Kosten sind aufgrund der Folgen der Pandemie gestiegen und das Hilfswerk ist weiterhin auf grosszügige Unterstützung angewiesen.

 

una terra – una familia
Ernährungsprogramm in USAB, Masbate, Philippinen

«USAB» wird die Gegend ausserhalb der Stadt Masbate von den Einheimischen genannt, ein Elendsviertel mit über 4000 Randständigen. Sie leben unter menschenunwürdigen Umständen, weitgehend isoliert, und das nicht nur seit der Corona-Krise. Wer noch nie an einem solchen Ort war, für den ist es schwer nachvollziehbar, dass es solches Elend heute noch gibt. In diesem von Armut und Trostlosigkeit geprägtem Umfeld lebt mitten unter diesen Menschen auch Sr. Marie-Elvie. una terra – una familia unterstützt die Sozialarbeiterin seit einigen Jahren mit einem Monatssalär, wovon sie selbstlos noch einen Teil für kleinere Projekte investiert. Sie hat sich sehr dafür eingesetzt, an diesem Ort ein Mehrzweckgebäude zu realisieren. Zeit an diesem Begegnungsort verbringen zu dürfen, bedeutet für diese Menschen aus ihren Elendshütten herauszukommen, Gottesdienste feiern zu dürfen, soziale Kontakte zu pflegen, christliche Bildung zu erhalten, Chorproben beizuwohnen und vor allem auch innerhalb des Ernährungsprogrammes eine vollwertige Mahlzeit zu erhalten. Zudem sorgt Sr. Marie-Elvie mit einem Näh-Programm dafür, dass die Frauen etwas zum Lebensunterhalt ihrer Familie beitragen können. Ausserdem unterrichtet sie die Menschen im Gemüse- und Getreideanbau. Wenn dann die Erntezeit da ist, ist das für alle eine zusätzliche Hilfe zum Überleben. Auch Umweltschutz, Sauberkeit und Hygiene sind Themen, die Sr. Marie-Elvie am Herzen liegen. Im Rahmen des Ernährungsprogrammes erhalten Kinder, Jugendliche und ältere Menschen regelmässig eine Mahlzeit. Zudem werden den ärmsten der armen Familien mit Reis, Milch, Eier und Sardinen abgegeben. Mit umgerechnet Fr. 4'000 kann Sr. Marie Elvie im Jahr 2022 Hilfe leisten und diese Projekte weiterführen.

 

Gerne möchten wir Sie auch auf die Fastenaktion der Schweizer Katholiken  hinweisen. Mit dem Thema «Klimagerechtigkeit – jetzt» wird darauf aufmerksam gemacht, wie Menschen im globalen Süden immer mehr unter den Folgen des Klimawandels leiden. Als Bewohnerinnen und Bewohner industrialisierter Länder sind wir ganz speziell in der Verantwortung. Denn die nationalen Unterschiede sind enorm: 20 Prozent der Weltbevölkerung – vor allem Industrieländer – verursachen rund 80 Prozent des globalen CO2-Ausstosses!

 

Pfarreirat St. Stefan, Karin Schmid

 

Fastenaktion, Projekte 2022
Quelle: Kath. Pfarrei St. Stefan Amriswil