Diakoniebeitrag der Katholischen Kirchgemeinde Amriswil

Wir erwarten in Amriswil zahlreiche Flüchtende, v.a. Frauen und Kinder. Die schnelle, wirksame und unbürokratische Hilfe steht dabei im Zentrum. Die katholische Kirchgemeinde Amriswil hat deshalb am 15. März 2022 beschlossen, einen ersten Diakoniebeitrag für Flüchtende über eine Höhe von CHF 20'000 zu sprechen. Dieser Betrag ist für Aktivitäten in der Pfarrei oder anderer gemeinnützigen Organisationen vorgesehen, welche direkt den Flüchtenden oder deren Gastfamilien in Amriswil und Umgebung zu Gute kommen. Erste Angebote sind bereits in Vorbereitung. Ferner können über dieses Budget auch notwendige Anschaffungen von Flüchtenden oder Gastfamilien mitfinanziert werden, z.B. Mobiliar oder Kleider. Schriftliche Gesuche können an sekretariat@kath-amriswil.ch gerichtet werden. Der Kirchgemeinderat ist bereit, sofern erforderlich, weitere ausserordentliche Diakoniebeiträge für Aktivitäten im In- und Ausland zu sprechen, resp. an der kommenden Kirchgemeindeversammlung vom 15. Mai 2022 zusätzlich zu beantragen. 

Für den Kirchgemeinderat und das Seelsorgeteam ist es wichtig, dass die Hilfe koordiniert abläuft. Sie wünschen deshalb, dass die politische Gemeinde für die Integrationsbelange die Führung übernimmt und aktiv auf die Seelsorgeteams der Kirchgemeinden zugeht. Es ist eine einmalige Chance, Ressourcen zusammenzulegen, Christentum aktiv zu leben und diese humanitäre Krise gemeinsam zu meistern.

f.d. Kirchgemeinderat
Enriqueta Taboas

 

Kinderdorf Pestalozzi in Trogen

Auch das Kinderdorf Pestalozzi engagiert sich im aktuellen Ukrainekonflikt durch Hilfe vor Ort und der Unterbringung, Verpflegung und Versorgung von Flüchtenden in Trogen und in Moldawien. Wir haben mit unserem Präsidenten Daniel Ambord, Mitglied der Geschäftsleitung des Kinderdorfes Pestalozzi, gesprochen.

Wie ist die Situation momentan im Kinderdorf Pestalozzi? Wie geht es den Menschen?

Im Dorf sind aktuell rund 160 Flüchtlinge, mehrheitlich Frauen und Kinder. Einerseits sind sie erleichtert und dankbar, dass sie und ihre Kinder in Sicherheit sind. Andererseits ist die Sorge um die daheim gebliebenen Familienangehörigen und die Zukunft gross. 

Wie erfahrt ihr als Mitarbeitende den Kontakt zu den Menschen aus der Ukraine? 

Die Ukrainerinnen und Ukrainer sind sehr aufgeschlossen, freundlich und höflich. Und vor allem dankbar. Dennoch ist es wichtig, zu respektieren, dass es kulturelle Unterschiede gibt. 

Die Lösung des Wohnraumes, der Unterbringung und Versorgung von so vielen Menschen fordert logistische Herausforderungen, auch im Hinblick zum Alltagsgeschäft. Wie koordiniert ihr dies? Sind spezielle Teams im Einsatz? 

Die reine Unterbringung und Versorgung ist für uns Alltag, wir haben ja auch sonst rund 30'000 Übernachtungen bei uns im Kinderdorf mit zahlreichen Gruppen aus dem In- und Ausland. Herausfordernd sind andere Dinge: Professionelle 24/7-Hotline, Sicherstellung der medizinischen Grundversorgung mit Partnern, Aufbau Kindertagesstätte, Organisieren von Sicherheitsdienst, Koordination der Registrierung oder Leistungsvereinbarungen mit Gemeinden und Kantonen, usw. Ebenfalls erwähnenswert ist, dass es auch sprachlich fordert und auch zunehmend Integrationsfragen (Kindergarten, Schule usw.) zum Thema werden. Aktuell stemmen wir das mehrheitlich selbst, mit zahlreichen Überstunden. Parallel starten wir mit Partnern Projekte in Moldawien, wo wir ebenfalls mit einem eigenen Büro vertreten sind. Ein grosses Lob an alle Mitarbeitenden und unsere zahlreichen Unterstützer.

Wie kann man das Kinderdorf Pestalozzi unterstützen? Was wird gebraucht?

Spenden. Der Vermerk «Ukraine» stellt sicher, dass die Hilfswerke ihre Spende direkt in Projekten zu Gunsten der Ukraine einsetzen. Gerne für die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi (www.pestalozzi.ch), aber auch für andere Organisationen wie z.B. die Fastenaktion oder die Caritas. Alle leisten wichtige und gute Arbeit. Wir haben auch zahlreiche Naturalspenden entgegen nehmen dürfen, danken dafür, sind inzwischen aber gut ausgestattet. 

Wir bedanken uns bei Daniel Ambord für das Interview.


Unser Pfarrei-Angebot:

Es ist geplant, regelmässig freitags ein Kaffeetreff für ukrainische Familien und Gastfamilien mit weiteren Betreuungsangeboten im ökumenischen Verbund, einzurichten.

 

Sie möchten spenden? Wir empfehlen folgende Hilfsorganisationen:

Caritas Schweiz, Luzern | PC: 60-7000-4 | IBAN CH69 0900 0000 6000 7000 4

und Kinderdorf Pestalozzi, Trogen | PC: 90-7722-4 |Swift/BIC: POFICHBEXXX

IBAN: CH37 0900 0000 9000 7722 4

 

Möchten Sie Wohnraum zur Verfügung stellen? 

Melden sich sich bitte über die Plattform http://www.kirchen-helfen.ch


 

Kanton Thurgau richtet Anlaufstelle für Ukraine-Hilfe ein

Da bei Kanton und Gemeinden in den vergangenen Tagen zahlreiche Anfragen eingegangen sind, hat der Kanton die «kantonale Anlaufstelle Ukraine-Hilfe» eingerichtet. Diese ist an sieben Tagen die Woche unter 058 345 91 91 erreichbar.

Die Kontaktaufnahme ist auch per Mail möglich: ukraine-hilfe@tg.ch

Aufgrund des Krieges in der Ukraine haben sich in den vergangenen Tagen immer mehr Menschen an den Kanton und die Gemeinden gewandt,
um zu erfahren, wie und wo sie ihre Hilfe anbieten können. Deshalb hat der Kanton Thurgau die «kantonale Anlaufstelle Ukraine-Hilfe» eingerichtet. Diese ist ab heute um 14 Uhr erreichbar unter 058 345 91 91 via E-Mail ukraine-hilfe@tg.ch. Die Hotline ist vorerst während sieben Tagen in der Woche von 8 bis 17.30 Uhr erreichbar. Die Personen, die die Anrufe entgegennehmen, werden Angebote wie Hilfsgüter für das Krisengebiet und Unterkünfte für Flüchtlinge in einer Datenbank sammeln und mit den zuständigen Stellen koordinieren. Auch Fragen werden aufgenommen und an die Fachstellen weitergeleitet.

Die Pfarrei St. Stefan Amriswil ist im ökumenischen Verbund mit Planungen von Aktivitäten im Einsatz.
Informationen hierzu werden demnächst aufgeschaltet.